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Langzeitreise finanzieren – wie ist das möglich?

Wer träumt nicht davon, längere Zeit eine Auszeit zu nehmen vom Alltagstrott? Viele scheuen sich dann leider doch davor, diesen Schritt zu wagen. Sei es aus Angst, weil man alleine ist, Verpflichtungen hat, die man „ja nicht aufgeben kann“ oder vielleicht auch, weil man denkt, eine Langzeitreise finanzieren – das ist doch nicht möglich?

Ich kann euch beruhigen, auch mir kamen diese Gedanken. Warum ich es dennoch durchgezogen habe?

Ganz einfach – Ich habe mir die Frage gestellt:
Was möchte ich in meinem Leben erleben, wie möchte ich es erleben? Also habe ich gleich eine sogenannte „Bucket-List“ (Wunschliste) mit den Sachen, die ichtun oder sehen möchte, erstellt. Vor einigen Jahren konnte ich einen Punkt ganz oben auf meiner Bucket-List bereits abhaken: Ein Besuch in Graceland – ja OK ich oute mit als riesen Elvis Fan 😉

Sooo, nun aber einige Tipps von mir, die euch bei eurer Umsetzung helfen können.

Schritt 1 – Erstelle eine Bucket-List

Setzt euch in Ruhe hin und überlegt euch, was für euch wichtig ist – also nicht sowas wie „ich will im Lotto gewinnen“ oder „ich wäre gern ein Filmstar“ – obwohl, wenn das wirklich euer Lebensziel ist, dann los! Versucht, euch auch kleinere Ziele zu setzen, denn Erfolge sind wichtig für die Motivation. Mir hat es auch geholfen, diese Liste wirklich aufzuschreiben. Denn wenn immer die Motivation fehlt, hilft ein Blick auf die Liste. Selbstverständlich wurden erreichte Punkte sofort gestrichen ;).

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Schritt 2: Definiere deine Auszeit

Wir gehen jetzt davon aus, dass einer der Punkte auf der Wunschliste die zu Beginn angesprochene Auszeit ist. Dann geht es natürlich darum, sich darüber Gedanken zu machen, wie man diese Auszeit gerne gestalten möchte. Das muss jeder individuell für sich entscheiden. Von einem Einsatz bei einer Hilfsorganisation vor Ort, Work and Travel, Wwoofing oder einfach nur reisen – die Möglichkeiten sind riesig! Wichtig ist, dass ihr das macht, was für euch wichtig ist und euch vor allem Spass macht. Wenn ihr euch entschieden habt, wie ihr eure Auszeit gestalten möchtet, geht es an den nächsten Schritt.

Schritt 3: Wie möchtest du reisen?

Auch hier ist die Auswahl gross: Mit dem Rucksack und Zelt, Zug, Flugzeug, Hostel oder vielleicht doch im Wohnmobil? All diese Entscheidung beeinflussen natürlich einen wichtigen Faktor:

Schritt 4: Money money money

Wie man reisen wird, ob man unterwegs arbeitet und wieviel Luxus man sich unterwegs gönnt, sollte man sich alles überlegen. Das klingt aber alles schwieriger als es ist. Stellt euch ein Budget auf, welches sich nach folgenden Faktoren richtet:

  • Dauer der Auszeit
  • Fixkosten, die ich zuhause noch habe (Krankenkasse, Miete, Versicherungen etc)
  • Kosten für unterwegs (Lebensmittel, Sprit, Sehenswürdigkeiten, auswärts essen etc)

Helfen dafür kann eventuell diese Übersicht der weltweiten Lebenserhaltungsindize.  Aus dem Gesamtbudget ergibt sich dann ein Tagesbudget, nach welchem man sich dann auf Reisen gut richten kann.

„Puh, ok – aber wie gehe ich das jetzt konkret an?“ Machen wir mal ein Rechenbeispiel:

Ausgangslage

  • 2 Erwachsene
  • Geplante Auszeit 12 Monate
  • Reiseart: Wohnmobil (bereits vorhanden)
    Hier ist es auch wichtig, folgende Fakten mit in die Berechnung zu nehmen
    – Verbrauch Diesel 15l / 100km
  • Ungefähre Reiseroute ~20’000km

So nun können wir anfangen zu rechnen:

Kostenfaktorpro Monatfür 12 Monate
Fixkosten zuhause200€2’400€
Spritkosten bei gepl. Km bei durchschnittlich 1.10€ / Liter 15×200 = 3000L x 1.10€3’300€
Lebensmittel, Übernachten350€4’200€
Sonstige Ausgaben (Ausflüge, Reparaturen / Zubehör, Geschenke)100€1’200€
Total11’100€
Beispielrechnung 12 Monate Reisen

Das sind dann monatlich 925€ – also für jeden von euch 462,50€. Selbstverständlich werden diese Kosten unterwegs noch variieren – je nachdem, wie ihr euch bei dem einen oder anderen Punkt einpendelt. Während der Reise ist es dann auch wichtig, die Ausgaben etwas im Blick zu haben. Oder ihr sagt euch, „es geht solange es geht“ – das hängt ganz von eurer Einstellung ab. Aber so bekommt ihr ein Gefühl dafür, wie man eine entsprechende Grundlage schaffen kann.

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Schritt 5: Sparen sparen sparen

Ja, das kann, je nach Ausgangslage, hart sein, – aber nicht unmöglich. Meist liegt schon das erste Reisegeld irgendwo bei euch zuhause 😉 – Schätze, die ihr nicht wirklich braucht aber jemand anderes brauchen könnte. Gründlich ausmisten ist gut für den Geldbeutel und auch fürs Gemüt. Man glaubt es kaum, was da alles so zusammen kommt 😉 Auch bei den flexiblen Kosten kann gespart werden: Warum nicht Freunde einladen und zuhause gemütlich was kochen und einen Film schauen anstelle von Abendessen und Kino (OK, aktuell blödes Beispiel mit Corona – aber ihr wisst bestimmt, wie ich das meine :P).

Meine Message an euch: Es ist möglich, sich eine Auszeit zu gönnen – Wenn man das Ganze etwas vorbereitet.

Schritt 6: Geniesse deine / eure Zeit

Was du / ihr während dieser Zeit erlebst / erlebt, ist unbezahlbar. Erinnerungen sind für die Ewigkeit! Oder wie man vor einiger Zeit mal gesagt hat

YOLO – You only live once

In diesem Sinne: Happy Planning und vor allem Happy Saving – es lohnt sich auf jeden Fall ❤


Ein Gedanke zu „Langzeitreise finanzieren – wie ist das möglich?“

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