Portugal, Spanien / Spain

Kommen wir an?

Entspannt aufwachen in Spanien – was gibt es schöneres; OK, wir sind direkt neben einer Hauptstrasse auf einem der zahlreichen kostenlosen WoMo Parkplätze in Spanien aber hey, es hat weit über 20 Grad und das Mitte Oktober. Lagebesprechung – wo geht’s als nächstes hin? Jetzt, da wir in wärmeren Gefilden unterwegs sind, können wir auch wieder etwas gemächlicher fahren – oder doch nicht? Die Informationen in den Medien verheissen leider nichts Gutes… Die Situation scheint sich hier auch zuzuspitzen. Wir wissen vom letzten März, dass Spanien die Restriktionen ziemlich rigoros durchsetzt bis hin zur totalen Ausgangssperre. Das wäre für uns natürlich etwas schwierig…😟

Wir entscheiden daher, erst mal auf einem Campingplatz 2 ruhige Tage zu verbringen und weiter zu planen. Das Ziel für den Winter war dann schnell klar: Wir fahren wieder nach Portugal! Duschen und Wäsche waschen steht auch an. Der Platz hat kaum Touristen. Passt ganz gut für uns. Die Maske ist hier nicht bloss Accessoire sondern ein Muss – zumindest gemäss den ganzen Schildern auf dem Platz. Halten tun sich nicht alle dran. Naja, egal. Wir befinden uns aktuell in Katalonien. Laut den Medien gilt Katalonien als Hotspot und die Anzeichen stehen auf Lockdown.

Irgendwo in Katalonien

Heisst für uns, nichts mit gemütlicher reisen sondern weiter Richtung Andalusien. Nächstes Ziel Mazarron. Hinter den diversen Gewächshäusern finden wir einen schönen Stellplatz direkt am Meer. Beim Spaziergang entlang des Weges stelle ich dann fest, dass es hier diverse Dauercamper aus Mitteleuropa hat. Teilweise voll eingerichtet mit einem Vorgarten inklusive dem obligatorischen Rasenteppich 😆 naja, jedem das Seine 😉

Für uns geht es dann nach 2 Tagen weiter Richtung Roquetas de Mar. Was für ein Unterschied zum letzten Jahr! Die üblicherweise vollen Parkplätze sind komplett leer! Insgesamt waren es vielleicht 20 Wohnmobile, mehrheitlich Spanier, die noch hier standen.

Roquetas de Mar

Und erneut ändern sich die Auflagen 😟. Es ist die Rede von einem kompletten Lockdown in Spanien… O Mann, das ist echt nervig… Also weiter Richtung Süden. Eigentlich wollten wir wieder zu unserem Platz mit Blick auf Gibraltar entscheiden dann aber doch weiterzufahren bis Tarifa. Der uns bereits bekannte Campingplatz Rio Jara hat offen und ist recht gut besucht. Vermutlich auch, weil die ganzen Freistehplätze rund um den Strand nicht mehr existieren. Überall Schilder, die das Parken und Übernachten verbieten. Wir wagen es dann aber doch noch 2 Nächte direkt am Strand von Los llanos zu bleiben.

Und dann kommt es wie es kommen muss: Die autonomen Regionen von Spanien haben eine Bewegungseinschränkung zwischen den verschiedenen Provinzen erlassen. Sprich wir sind jetzt in Andalusien aber in der Provinz Cadiz und dürften nicht nach Sevilla oder Huelva weiterfahren, was wir aber müssen, um nach Portugal zu kommen.

OK, keine Panik, was sagen denn die ganzen erlassenen Dekrete? Ah, Transit ist erlaubt 😊 Sicher ist sicher, wir reservieren sofort einen Platz auf unserem Lieblingsstellplatz in Figueira. Sollten wir von der Polizei aufgehalten werden, können wir dann unsere Reservation vorweisen und somit unser Reiseziel beweisen. Nun heisst es die fast 500km bis zum Platz in einem Rutsch durchzufahren. Eigentlich nicht unser Ding aber was muss das muss. Mit gemischten Gefühlen fahren wir los – ob es klappen wird? Wie viele Kontrollen wird es geben?😧

Von Tarifa geht es über die Hauptstrasse Richtung Autobahn. Abbiegen Richtung Sevilla – Daumen drücken! Das Schild Provincia de Sevilla rauscht an uns vorbei – OK wir sind drin! Weiter geht’s über Sevilla Richtung Huelva. Unterwegs ist – bis auf das Autobahnkreuz in Sevilla – kaum Verkehr und vor allem kaum Wohnmobile… Da wird einem zusätzlich nochmals mulmig zu mute. Unser Ziel Portugal steht bereits auf den Tafeln der Autobahn angeschrieben – Noch 200km. Die Spannung steigt! Und wieder huscht das nächste Schild an uns vorbei: Provinica de Huelva – Puhh, jetzt haben wir es bald geschafft! Nach erneutem Prüfen im Internet haben wir uns dann auch dazu entschieden, die Bezahlautobahn in Portugal zu nehmen. Das aus 2 Gründen: Es ist schneller zu fahren und vermutlich auch eher ohne Kontrolle. Also schnell Online registrieren für die eToll. Und dann ist es soweit: Die Grenzbrücke zwischen Portugal und Spanien ist in Sicht!! Die Überfahrt völlig easy und wir sind in Portugal! Erleichterung pur!!

Jetzt haben wir noch gute 100km vor uns. Eigentlich wollten wir ja nicht bis zum Platz durchfahren. Aber auch in Portugal hat sich seit unserem letzten Besuch im September 2019 einiges verändert. Praktisch alle Übernachtungsplätze, welche wir so lieben gelernt haben im letzten Jahr sind jetzt klar mit Verbotsschildern ausgestattet. Die GNR (portugiesische Polizei) macht regelmässige Kontrolle und toleriert das Wildcampen nicht mehr. Aber ganz ehrlich: Es wundert uns nicht…. Anstelle der Pflege der Naturplätze werden diese in einem Zustand hinterlassen, den niemand akzeptieren würde. In den Büschen weht das Toilettenpapier und beim Spazieren muss man schauen, dass man nicht in die Hinterlassenschaften steigt… Müll wird einfach dort zurückgelassen, wo er gemacht wurde. Schade, ein weiteres Paradies für freicampen was so nicht mehr existiert.

Für uns war aber sowieso klar, dass wir uns einen sicheren Hafen suchen werden, bei dem wir unser Plätzchen mit dem Luxus einer Dusche und eines Klos geniessen können. Fast schon spiessig aber nach dem ganzen Stress der letzten Wochen durchaus verdient 😁

Praia da Figueira

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