Nachdem wir uns in dem wunderschönen Hotel Suites Cielo y Mar eingelebt haben, machen wir uns auf, die klassischen Touristenziele zu besuchen.
Mayastätte Tulum
Als erster auf unserer Liste steht Tulum. Die Fahrt dauert ca. 1 1/2 Stunden über die 307 Richtung Süden. Gegen 10.00 Uhr kommen wir an – es ist schon reger Betrieb dort. Geparkte Autos auf beiden Seiten der Strasse. Laut Navi geht es aber noch ca. 2km bis zum Besichtigungsort. Wir fahren also weiter. Am Ende der Strasse gab es dann nur noch eine Möglichkeit zu parken – für 200 MXN (ca. 7€) …. Naja, bei den aktuellen Temperaturen möchte man ja auch nicht 1 Stunde in der Sonne laufen. Also beissen wir in diesen sauren Apfel und bezahlen. Zum Parkplatz geht es über eine Sandpiste gespickt mit Steinen erst steil nach oben und dann wieder runter – also im Regen mit einem normalen Auto unmöglich. Wir parken und gehen mit dem Strom Richtung Eingang. Wie in Mexiko üblich stehen überall kleine Verkaufsstände mit allem möglichen Zeugs. „No, gracias“ ist wohl die Aussage, die wir am Häufigsten machen hier in Mexiko 😋
Am Eingang angekommen, Maske auf und anstehen. Geht eigentlich recht flott. Der Eintritt beträgt 80 MXP (ca. 3.50 € pro Person) – wenn ihr Kameraequipment mitnehmen wollt, zahlt ihr nochmals zusätzlich eine Gebühr. Bezahlen muss man in bar.
Über einen hübsch angelegten Weg geht es zu den überresten der Mayastätte. Die Stätte geht zurück ins 12. Jahrhundert und war zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert eine der grössten Stätten Yucatans. Die meisten der noch bestehenden Ruinen stammen allerdings aus dem 16. Jahrhundert. Atkuell finden einige Restaurierungen statt, sodass die Zugänge zu einigen Ruinen doch recht eingeschränkt ist… Trotzdem ist die Kulisse direkt am Meer echt beeindruckend. Ob der Tempel des Herabsteigenden Gottes oder der Tempel des Windes und Wasser, und die Vorstellung wie es vor über 300 Jahren hier gewesen sein muss ist einfach atemberaubend. Wenn man dann die ganzen Touristen ausblenden kann, fühlt man sich extrem geerdet.
Nach gut 2 Stunden geht es zurück zum Auto. Aber erst noch ein Abstecher zum Strand, von wo aus die Tempel ebenfalls ersichtlich sind. Die Rückfahrt zum Hotel ist entspannt.
Pisté
Für die nächsten Highlights fahren wir weiter nach Pisté. Wir fahren über die 305D (Mautstrasse) auf die 180D – beides Mautstrasse – und dann über die 79 nach Pisté zu unserem Hotel La Casa de las Lunas. Ein zentral gelegenes Hotel mit Parkplatz, Pool und klimatisiertem Zimmer. Einziger Nachteil: Es gibt keinen Kühlschrank. Da das Hotel auch kein Frühstück anbietet ist das etwas doof, aber naja, man kann ja nicht alles haben 😉 Neben dem Hotel befinden sich diverse Geschäfte – wir besorgen uns gleich mal 2 Hüte, da die Hitze hier nicht unterschätzt werden sollte. Laut Hotelbesitzerin gibt es um die Ecke die besten Tacos zu einem sehr guten Preis. Das müssen wir natürlich ausprobieren. Wir bezahlen 12 pesos / Taco – das sind umgerechnet 50 Cent – und das sollen wir sagen? Einfach mega lecker. Frisch, ehrlich und authentisch. Anfangs etwas mulmig, da das Restaurant sich in einer dunklen Seitenstrasse hinter dem Oxxo befindet. Aber alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. An der Hauptstrasse gibt es noch einen anderen Tacostand. Dieser ist auch sehr lecker, allerdings etwas teurer – 30 Pesos / Stück (ca. 1,30 €). Als Ausgangslage ein perfekt gewähltes Hotel.

Chichen Itza
Unser Hotel liegt ca. 10 Minuten von Chichen Itza entfernt. Man kann also gleich um 8 Uhr morgens da sein bevor die ganzen Reisebusse ankommen – macht das auf jeden Fall! Dann ist es auch mit der Hitze erträglicher. Als wir um kurz nach acht ankommen, sind noch kaum Leute da. An der Einfahrt merkt man gleich, dass es hier andere Menschenmassen gibt, auf welche man vorbereitet ist. Der Parkplatz ist riesig und die mexikanischen Händler, die um diese Zeit noch ihre Stände auf ihren Lastenfahrrädern Richtung Eingang pilgern.
Wir bezahlen 453 MXN Eintritt & 80 MXN staatliche Gebühr pro Person, also umgerechnet rund 23€ pro Person. Nicht wenig aber schliesslich ist es ja ein Weltkulturerbe. Beeindruckend die Figuren und die grosse Hauptpyramide am Platz. Auch der berühmte Fussballplatz mit dem Steinring als Tor hat es in sich. Die grösse lässt erahnen, wie viele Leute damals vor rund 400 Jahren hier gelebt hat und zum Ergötzen der Herrscher beigetragen hat.
Wusstest du, dass damals Fussball nicht mit dem Fuss sondern mit der Hüfte gespielt wurde?
Einige Fakten zu Chichen Itza:
- Gesamtfläche von 1547 Hektar – wobei einige Bereiche gar nicht mehr zugänglich sind
- Die bis dato erforschte Besiedlungsgeschichte reicht 2000 Jahre zurück
- Die Hochzeit der Stätte liegt zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert
- Unterschiedliche Baustile von Puuc (präkolumbianisches Mesoamerika) bis toltekisch (zwischen 10.-11. Jahrhundert)
- Seit 1988 UNESCO Weltkulturerbe
- 1533 wurde von den Spaniern eine kleine Siedlung in der bereits existierenden Mayastätte errichtet
- Erste Grabungen in Chichen Itza fanden 1875 statt
- In 2010 wurden 80 Hektar mit den bedeutensten Gebäuden aus dem Privatbesitz an den Staat Mexico für rund 13 Mio. Euro verkauft.
Izamal
Von Pisté (wo unser Hotel La Casa de las Lunas liegt) nach Izamal sind es gut 1 1/2 Stunden Fahrtzeit. Wir fahren über die 79 dann über die 180D und anschliessend über die 53 nach Izamal. Das letzte Stück führt vorbei an diversen kleinen Dörfern – Pueblos – Hier gilt: Achtung Topes! Angekommen in Izamal sieht man sie schon: Die gelben Häuser, welche das Bild von Izamal prägen. Diese sowie die geschichtlichen Gebäude und der Charme der Leute führten unter anderem dazu, dass Izamal die Auszeichnung zum Pueblo Mágico erhalten hat. Direkt am Hauptplatz gibt es einen bewachten Parkplatz, welcher 20 Pesos / Stunde abrechnet. Zu Fuss machen wir uns auf – das Wasser muss auf jeden Fall mit denn es ist heiss 🥵.
Zuerst zur Markthalle, wo von Sonnenbrillen über Schuhe und Kleider bis hin zu Leckereien alles angeboten wird, was das Herz begehrt. Von der Markthalle aus sieht man bereits das grosse Kloster San Antonio de Pauda. Ein imposantes Gebäude, welches 1549 von den Franziskaner errichtet wurde. Leicht erhöht gelegen hat man eine schöne Aussicht über den Hauptplatz der Stadt.
Neben dem Franziskaner Kloster sind auch die Kutschen, welche am Hauptplatz für all die Touristen bereit stehen eine Eigenheit der Stadt. Nein, wir haben keine Kutschfahrt gemacht. Wir sind zu Fuss weiter gegangen in Richtung Kinich Kak Moo Pyramide. Diese liegt in einer Seitenstrasse und ist kostenlos zugänglich. Es geht über diverse Treppen auf den Vorplatz der Pyramide. Gleich mal ne Pause im Schatten bevor es dann über die steilen, teilweise recht maroden, Steinstufen die Pyramide hoch geht. Leider hat uns oben ein sehr starker Wind erwartet, also so richtig geniessen konnten wir die Aussicht nicht – dennoch war es den Aufstieg wert.
Zurück zum Hauptplatz gönnen wir uns noch leckere Tacos und kalte Getränke am Marktplatz bevor es mit dem Auto wieder zurück nach Pisté geht.
Die Hotelodyssee
Um Ek Balam zu erreichen, entscheiden wir uns für ein anderes Hotel in Temozón. Leider war das erste, was wir gebucht haben ein Reinfall. Die Hotelanlage war sehr schön nur lag unser Zimmer auf der anderen Strassenseite ausserhalb der Anlage. Kein Fenster lediglich ein Mückengitter und ein innen liegender Holzladen gegen die Sonne. Privatsphäre nur mittels Schliessung möglich. Keine Möglichkeit, draussen zu sitzen. Naja, wir entscheiden uns, die 40€, die wir für die Übernachtung bezahlt haben ans Bein zu streichen und machen uns auf, ein weiteres Hotel zu finden. Wir fahren also Richtung Valladolid und finden dort das Hotel Hacienda Guadalupana. Auf den ersten Blick ein Traumhotel!! Die Zimmer sind in kleinen Cabañas untergebracht und sind von der Ausstattung her ein Traum inkl. Privatbalkon mit Blick auf eine Cenote 😍 Da bezahlen wir gerne die 60€ / Nacht inkl. Frühstück. Ihr ahnt es schon – da kommt noch was…
Die Sonne geht unter, ich stehe an der Balkontür im Zimmer und sehe plötzlich, wie eine Horde Ameisen über den Balkon marschieren. Sage noch: Wow, wo kommen die denn auf einmal her? Und zack waren sie im Zimmer – tausende, überall – auf der Lampe im Bett einfach überall! Und es waren nicht einfach Ameisen, nein, die Biester haben auch gebissen!!! Naja, was tun? Schnell alle Sachen einpacken, Taschen schliessen und zur Rezeption. Die waren richtig niedlich dort – wollte doch ernsthaft mit einer Spraydose dem Problem Herr (oder Frau – sucht es euch aus) werden. Naja, sie haben dann gesehen, dass das nicht wirklich zielführend ist. Leider waren auch die anderen Cabañas von Ameisen „besetzt“ worden. Naja, wir wurden dann in die vermeintliche „Suite“ – von aussen ein Traum – umgesiedelt. Kostet eigentlich 90€ pro Nacht – also ich kann euch sagen, die Ausstattung ist bei weitem nicht mit der in den Cabañas zu vergleichen. Alles ist alt und „ungemütlich“. Der Hammer waren aber die Türen. Stellt euch Stalltüren im Pferdestall vor – nur schön schwarz gestrichen aber mit den selben Spalten zwischen den Brettern und dem Rahmen. Ja genau so war das… Ist ja nicht so, dass wir hier in einem Land sind, wo es giftige Tiere gibt und auch Ameisen ohne Ende… Da bleibt nur die Hoffnung, dass hier nichts dergleichen reinkommt.
Am nächsten Morgen – keine Tiere im Zimmer – jedoch eine Spinne, welche am Abend zuvor hinter dem Bett war (sorry, sie hat es nicht überlebt – danke an meinen Helden 🙏) wird uns das frühstück auf unserer Privatterrasse neben dem Pool serviert. Der Pool: Eine schöne Sache nur gibt es keine Umwälzpumpe im Pool… Daher leider kein Bad im Pool. Gestärkt geht es dann zum eigentlichen Aussichtsziel – Ek Balam.
Ek Balam
Über die 180 und die 295 geht es wieder über Temozón nach Ek Balam. Das letzte Stück führt über eine eher zugewachsene Strasse zu einem grossen Parkplatz – hier muss es sein. Besucher gibt es, jedoch sind es bedeutend weniger als in Chichen Itza. Am Eintritt bezahlen wir 381 MXN & 75 MXN staatliche Gebühr pro Person (umgerechnet ca. 20€ / Person). Vorbei an den ersten Verkaufsständen geht es Richtung Mayastätte. Das beste hier: Man darf die Gebäude „begehen“. Einige Informationen zu Ek Balam:
- Galt einst als Zentrum der Mayas in Yucatan
- Früheste Spuren sind zwischen 100 und 300 n. Chr.
- Die Hochzeit von Ek Balam lag zwischen 700 bis 1000 n.Chr.
- Insgesamt beträgt die Fläche ca. 12km2 – die Besiedlung ausserhalb des Mauerrings mitgerechnet
- Die Akropolis ist das Zentrum der Anlage mit 160m Länge und ca. 70m Breite. Die Höhe beträgt noch 31m, war ursprünglich jedoch ca. 6m höher
- Über 100 steile Steintreppen geht es zum höchsten zugänglichen Punkt der Akropolis
- Die Akropolis hat mehrere Zwischenstufen, unter anderem der Schlangenmauleingang, wo Gräber gefunden wurden
Natürlich bin ich, trotz meiner Höhenangst, auf die Akropolis hochgelaufen. Einfach nicht nach unten sehen 🙈 Dafür belohnt die Aussicht 🤩
Naja, nützt nichts, wir müssen nochmals eine Nacht in unserer „Suite“ verbringen bevor wir dann wieder zurück zu unserem Ursprungshotel – da wissen wir zum Glück, was uns erwartet – in Playa del Carmen fahren.
Die einzelnen Nebengebäude wie der Ballspielplatz, die Eingangsschläuse und die kleineren Tempel sind ebenfalls sehr beeindruckend. Definitiv ein Besuch wert.
Playa del Carmen
Zurück im Hotel Cielo y Mar machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Playa de Carmen. Länger als 2 Stunden haben wir es allerdings nicht ausgehalten. Ist uns zu touristisch, zu voll und teilweise auch zu laut. Vielleicht sind wir schon zu alt für sowas 🙈
Next Stop Veracruz, wo dann endlich unser rollendes Zuhause ankommt 😎














































