Mexico

Auf den Spuren der Mayas

Es wird mal wieder Zeit für etwas Sightseeing – und was bietet sich in Mexiko mehr an, als Mayastätten zu besuchen.

Becán

Von Chetumal aus führt die 301 Richtung Mayastätte Becán – das ist Mayathan und bedeutet „Schlucht von Wasser geformt“. Ein Must see für Maya-Fans. Die Stadt ist umgeben von einem Wassergraben mit 2km Länge. Sieben Dämme führen dann zur eigentlichen Stätte, die mit 12ha eher zu den kleineren gehört. Es gibt insgesamt 3 separaten Gebäudekomplexen. Strategisch gut gelegen war die Mayastätte an der Grenze zwischen der Peten-Zivilisation im Süden und der Chenes-Kultur im Norden. Die beiden architektonischen Stile vermischten sich hier zum Río-Bec-Stil. Die Stadt hatte damals eher militärischen Charakter. zwischen 600 bis 1000 n.Chr. war Bécan eine Provinzhauptstadt, zu der auch die Stätten Xujil und Chicanná gehörten. Die Plaza Central wird umgeben von der Estructura IX (32m), der Estructura VIII und der Estructura X. An die westliche Plaza grenzt der übliche Ballspielplatz. Zur Stätte gehört ebenfass die Estructura I, welche über die Terasse mit einem Durchgang zur Plaza de Este führt. Sämtliche Gebäude können bestiegen werden – der Ausblick von oben ist ziemlich beeindruckend. Der Eintritt beträgt aktuell 70 MXN / Person – also gut 3 €.

Calakmul

Eine Mayastätte, die uns von anderen Reisenden empfohlen wurde, ist Calakmul. Calakmul ist eine der grössten aller alten Maya Stätten mit insgesamt 72km2. Ab ca. 260 n.Chr. florierte hier eine der führenden Städte der Region. Sie wurde 1931 entdeckt. Von ihrer Bedeutung ist sie vergleichbar mit Tikal in Guatemala. Einst lebten hier über 50’000 Menschen. Bislang ist nur das Zentrum restauriert, die meisten der ca. 6000 Gebäude liegt noch unter dichtem Dschungel. Die Gebäude sind ebenfalls besteigbar. Das höchste Gebäude ragt 50 Meter über den Dschungel von Campeche. Bei klarer Sicht sieht man bis Guatemala. Kein Wunder, dass diese beeindruckende und geschichtlich prägende Maya Stätte zum UNESCO Weltkulturerbe gekührt wurde.

Wie kommt man dahin?

Eine Fahrt über 60km mitten durch den Dschungel führt zu dieser atemberaubenden Maya Stätte. Zuerst passiert man die Einfahrt in das Biosphärenreservat, wo 84 MXN / Person bezahlt werden muss. Dann am Kilometer 20 befindet sich ein Museum und eine weitere Schranke zur Maya Stätte – letzte Besucher werden um 14.00 Uhr durchgelassen. Leider hatte das Museum während unserem Besuch geschlossen. Nach der Schranke fährt man weitere 40km durch eine eigentlich einspurige Strasse mitten durch den Dschungel. Wir waren recht früh unterwegs und konnten einige wilden Fasane beobachten. Die Fauna ist hier riesig – zumindest gemäss den ganzen Schildern, die am Strassenrand immer mal wieder auftauchen. Gesehen haben wir leider keine der abgebildeten Tiere 😌 Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichen wir dann den Eingang zur Maya Stätte. Der Parkplatz war praktisch leer bei unserer Ankunft. 3 Stunden später hat das schon ganz anders ausgeschaut 😛

Frontera Corozal

Weiter geht es über die 186 Richtung Chiapas. Wir staunen nicht schlecht, als wir innerhalb von Mexiko durch einen Zoll fahren müssen, um nach Chiapas zu gelangen 😉 Der Beamte wollte lediglich unsere Auto Dokumente sehen und einmal kurz ins Auto schauen. Alles sehr entspannt. Durch Palenque fahren wir weiter über die 301 Richtung Frontera Corozal. Krass, wie sich die Vegetation verändert hat – traumhaft schön, alles grün und umgeben von Bergen. Auf dem Weg sehen wir viele Flüchtlinge, die über Guatemala durch Mexiko Richtung Amerika wandern – meist junge Männer mit lediglich einem Rucksack, wenn überhaupt. Aber alle sind sehr freundlich und winken uns beim Vorbeifahren zu. Die Strecke wäre echt perfekt, wenn da nicht diese nervigen Topes – Geschwindigkeitsbegrenzer – wären, teilweise bis zu 14 Stück in einem Dorf, meist unbeschildert und daher extrem gefährlich.

Unser erster Stopp führt uns in das Gebiet der Indigenen Lacandona, wo auch gleich die Ruinen von Bonamak zu finden sind. Man bezahlt eine Gebühr von 30 MXN pp – also knapp 3 Euro für 2 Personen. Dies soll den Schutz der Region unterstützen. Eigentlich wollten wir direkt in einer Siedlung übernachten. Nur leider war der Platz dann nicht sehr gross mit wenig Privatsphäre also sind wir dann doch zum Campamento Lacandones direkt am Fluss Lacantún gelegen.

Die Lacandonen gehören zu einer Gruppe der Chorti-Maya. Sie lebten eher zurückgezogen in der Selva Lacandona. In den 70er Jahren wurde ihnen von der mexikanischen Regierung über 614’000 Hektar zugesprochen. So wurden rund 60 Familien mit rund 200 Mitgliedern rechtliche Eigentümer des Landes. Leider gehen die urprünglichen Traditionen durch die Einflüsse von aussen nach und nach verloren.

Unser nächstes Ziel in Frontera Corozal. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und führt von der geteerten Strasse auf die Schotterstrasse durch den Ortskern von Frontera Corozal. Das Ecotel Escudo Jaguar liegt direkt am Rio Usumacinta, welcher Mexiko und Guatemala trennt. Wir dürfen zwischen den Cabañas parken. Unten am Fluss in den Bäumen leben Brüllaffen, die ihre Anwesenheit ihrem Namen gerecht, lautstark mitteilen.

Von hier aus gibt es die Möglichkeit, die Ruinen von Yaxchilàn mit dem Boot zu besuchen. Kostet allerdings zwischen 1500 – 2000 MXN – also ca. 70 – 90 Euro pro Person. Da wir aber schon einige Ruinen besucht haben, lassen wir die mal aus 😉

Allerdings machen wir einen Abstecher zur Immigración, da unser Visum demnächst abläuft. Der nette Beamte teilt uns mit, dass wir dazu mit dem Boot nach Guatemala reisen müssten, da er den Einreisestempel von Guatemala benötigt. Leider ist das für ns momentan keine Option. Da müssen wir wohl eine andere Lösung finden.

Nach ein paar Tagen Entspannung brechen wir wieder auf Richtung Chetumal. Von dort aus starten wir in ein neues Abenteuer in einem anderen Land. Lasst euch überraschen 😎

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